Alle Bilder freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Turismo de Navarra. Gracias Isabell y Beatriz!

Wo mag es wohl sein, das sagenumwobene Königreich Navarra? Versteckt zwischen Samarkand und Aschchabad? Hoch gelegen in den peruanischen Anden? Oder ist es gar ein Phantasieort aus einem Fantasybuch?
Nein, das Königreich Navarra ist viel näher und deutlich besser erreichbar. Navarra ist eine spanische Provinz an der französischen Grenze, angrenzend an die Pyrenäen. Die Hauptstadt heisst Pamplona und jetzt klingelts wohl bei allen - klar, das alljährliche San Fermin Festival mit dem Lauf der Stiere ist berühmt und berüchtigt zugleich.
Navarra ist ein Eldorado für Naturliebhaberinnen, für Biker und Wanderfreudige. Abwechslungsreiche Wanderwege - der bekannteste darunter ist der Jakobsweg - führen durch unberührte Wälder und Schluchten, durch mittelalterliche Dörfer, über Karstgebiete, Steinwüsten und zu Wasserfällen. Mountainbiker fühlen sich auf signalisierten Routen und Singletrails wohl. Ideen gesucht? Im Gebiet Irati gibt es über 400 km Radwege mit 16 ausgeschilderten MTB Strecken - ein Traum für jede Bikerin: IRATI MTB CENTER | SASC Irati Projekt.
Zur Anreise: Viele Wege führen ins Königreich Navarra: Swiss fliegt 3-4x pro Woche nach Bilbao. Eine Topkombination: Das Guggenheim Museum oder die Biscaya Brücke - eine Schwebefähre - sind absolut sehenswert. Ab Bilbao geht die Reise mit dem Regionalzug, dem Bus oder einem Mietauto weiter. Eine Anreise per Zug erfolgt via Barcelona und ist sogar in einem Tag möglich - 17 Stunden dauert die Fahrt. Pilger begeben sich auf den Jakobsweg und durchqueren Navarra mit dem Ziel Santiago de Compostela. Und natürlich ist die Hinfahrt mit dem eigenen Auto ebenfalls möglich - die 1200 km können in 2 Tagen zurückgelegt werden.
Vor Ort lohnt es sich, ein Auto zu mieten, um die abgelegenen Täler und Pässe zu erkundigen. Entweder bleibt ihr stationär in einem Hotel in Pamplona, oder ihr reist jeden zweiten, dritten Tag weiter und übernachtet in Rurals, Landhäusern und Agroturismo. Navarro Turismo schlägt 10 Tagesrouten vor, welche das gesamte Gebiet abdecken und zu türkisfarbenen Quellen, vergessenen Klöstern und verwitterten Karstlandschaften führt: Routen durch Navarra. Ich bin ja ein Fan von speziellen Unterkünften und finde es toll, in Baumhäusern, Jurten oder Klöstern zu übernachten. Wie wärs also damit? Eine Bubble im Bardenas Nationalpark. Ein Parador in Olite. Ein eigenes Haus im Irrisarriland?
Schlussendlich bietet Navarra nicht nur etwas für Wandervögel und Naturliebhaberinnen, sondern auch für Gourmets. Der guten Böden sei Dank gedeiht Gemüse aller Art, Spargeln, Artischocken, Paprika, Kefen, aus Äpfel wird Cidre gewonnen, in den Wäldern wachsen Steinpilze und Trüffel und wer Fleisch mag hat die Wahl zwischen heimischem Rind- oder Lammfleisch. Viele Restaurants haben sich der 0 km Philosophie verschrieben und servieren nur, was im selben Dorf wächst. An Führungen in Imkereien, Mostereien oder einer Weinkelterei darf man den Besitzern über die Schulter schauen und lernt viel Neues über eine regionale und sorgfältige Lebensmittelproduktion.
Navarra lernte ich anlässlich eines Anlasses von Tourspain kennen, viele Regionen Spanien präsentierten sich im Hotel National in Bern. Die Bilder und Erzählungen über Navarra haben mich sofort angesprochen und ich hoffe, ich konnte auch euch gluschtig machen, das Land zu erkunden. Wie? Fragt mich!